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  Durchforstung

 

Die besondere Notwendigkeit von Durchforstungseingriffen resultiert aus der Tatsache, dass es mit zunehmendem Alter und ständig steigendem Standraumbedarf der Einzelbäume zu einem immer stärkeren Konkurrenzdruck im Bestand kommt. Unabhängig von ihrer Qualität werden sich auf Dauer nur die vitalsten, konkurrenzkräftigsten Individuen durchsetzen. Die weniger vitalen Bäume werden dagegen überwachsen und fallen in der Folge mehr oder weniger ganz aus.

 

 

 

 

 

Im Zuge dieses natürlichen, zufallsbedingten Ausscheidungsprozesses stellen die überlebenden Bäume nicht notwendigerweise auch die wirtschaftlich wertvollsten Exemplare dar. Häufig sind gerade die vitalsten Individuen starkästiger oder weisen qualitativ unbefriedigende Schaftformen bzw. andere gravierende Fehler auf. Qualitativ hochwertige Bäume können sich somit ohne gezielte Förderung nur mehr oder weniger zufällig durchsetzen.

In Mischbeständen werden ohne steuernde Durchforstungseingriffe zur Mischungsregulierung die konkurrenzkräftigen Schattenbaumarten auf Dauer über die mit zunehmendem Alter in ihrer Wuchspotenz nachlassenden Lichtbaumarten dominieren, und damit langfristig zu einer für den Bestandeswertzuwachs nachteiligen Entmischung führen.

 

Wichtigste Aufgabe der Durchforstung ist daher, die beschriebenen Nachteile einer rein natürlichen und damit zufallsbedingten Bestandsentwicklung durch gezielte und wiederkehrende Pflegeeingriffe im Hinblick auf das angestrebte Waldentwicklungsziel zu steuern.

Alle durchzuführenden Pflegemaßnahmen konzentrieren sich im Wesentlichen auf die sich abzeichnenden qualitativ und vital besten Einzelbäume, die sog. Z(ukunfts)-Bäume, die einmal den Endbestand bilden sollen. Die nach diesen Merkmalen durchzuführende Durchforstungsart wird als Auslesedurchforstung bezeichnet.